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Europa-Wahl 2024: Ihr könnt mich mal kreuzweise …

Wenn Politiker meine Stimme haben wollen, dann müssen sie mich erst überzeugen. Durch Taten und nicht durch Luschi-Laschi-Politgeschwätz. Ansonsten können sie mich mal kreuzweise.

Quasi von Haus aus "linksgrün versifft", aber zur Europa-Wahl 2024 gilt für uns als Verleger und Autor im BAfmW "Ihr könnt uns mal kreuzweise!"
Quasi von Haus aus „linksgrün versifft“, aber zur Europa-Wahl 2024 gilt für uns als Verleger und Autor im BAfmW „Ihr könnt uns mal kreuzweise!“

Um es vorweg zu nehmen, ich bin ein überzeugter Europäer. Ich schätze die grundsätzliche Entwicklung, die die europäische Idee genommen hat. Ich bewege mich seit Jahren mit meiner politischen Einstellung im rotgrünen Bereich und von der grundsätzlichen Einstellung wird sich daran wohl nichts mehr ändern. Bei der Europa-Wahl 2024 habe ich meine Stimme jedoch ungültig gemacht. Aus Protest, denn das Luschi-Laschi-Politgeschwätz kann mich mal kreuzweise.Casting für TV-Sendung über das BAfmW

Mit einem Mann verheiratet, Autor und Verleger mit Faible für Fantasyliteratur sowie einem der letzten NS-Zeitzeugen im Verlagsprogramm, mit einer positiven Haltung zur Zuwanderung ausgestattet, als ehemaliger Berufsimker immer dafür, mehr für eine ökologische Landwirtschaft und intakte Umwelt zu tun, die Liste der Standpunkte, die  mich eher im rotgrünen Bereich des Parteienspektrums verortet, ließe sich noch lange fortsetzen. Aber dennoch habe ich nach sehr langer Überlegung meine Stimme ungültig gemacht. Zum ersten Mal seit 1985.

Ihr könnt mich mal kreuzweise, weil:

  • mir die Grünen mit ihrer gottverfickten *:_Innen-Genderscheiße jenseits von LGB, Sprachbevormundung und linguistischer Klimakleberei nur noch auf die Nerven gehen.
    Ich bin nicht 24/7 nur schwul. Ich bin die Summe meines Lebens, all dessen, was ich seit 1967 erlebt und getan habe – und das will und kann ich nicht mit *:_Innen ausgedrückt sehen. Der Hang der Grünen, auch noch der kleinsten und schrillsten Minderheit, die sich aus völlig belanglosen Gründen „verfolgt“ sieht, die Möglichkeit einzuräumen, den Rest der Bevölkerung in die rechte Ecke zu stellen, nur weil man nicht sofort, jetzt und gleich deren Positionen übernimmt und „Hurra!“ schreit, wenn jemand seinen Fetisch auslebt – da bin ich raus.
    Dabei schätze ich Annalena Baerbock und Robert Habeck durchaus; die Außenministerin wegen ihrer klaren Haltung in der Ukraine-Politik und Habeck wegen seines Politikstils, der ihn auch mal Fehler zugeben lässt. Das finde ich gut, da könnten sich andere Politiker durchaus eine Scheibe abschneiden. Und ja, ich könnte durchaus mit beiden leben, so sie denn bspw. als Bundeskanzler regieren würden.
  • mich die Luschi-Laschi-Haltung der SPD und von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Ausstattung der Ukraine mit Waffen anwidert.
    Als die damalige Bundesverteidigungsministerin Lambrecht der Ukraine 5000 Helme liefern wollte und sich noch lange Zeit die Moskau-Freundlichkeit der „Wandel durch Handel“-Fetischisten in der SPD wider besseren Wissens hielt, war das für mich nur noch beschämend. Das Auftreten von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, den ich lange Zeit als „Wir wollen mit Putin reden…“ wahrgenommen habe, obwohl Wladimir Putin da schon hemmungslos die Ukraine bombardierte, es ist nur noch peinlich. Europa befindet sich längst im Krieg mit Russland, und die wohlstandsverwahrlosten Besitzstandswahrer in der SPD trauen sich nicht, der Realität ins Auge zu schauen. Bei jeder Entscheidung des Bundeskanzlers hat man das Gefühl, dass er erst einen Antrag in dreifacher Ausfertigung auf dem Postweg in die USA schickt, um sich dort das Okay zu holen. Anstatt endlich einmal – zusammen mit Frankreich – die Europäische Union in ihrer Verteidigungsfähigkeit fit zu machen.
  • mich das destruktive „Ich Ich Ich“ der FDP und deren Klientelprostitution einen Bogen um die Liberalen machen lässt.
    Erst FDP, dann deren Klientel, dann lange Zeit nichts, und dann kommt eventuell das Land, dessen Regierung die FDP angehört – so nehme ich die FDP wahr. Sie führt sich als interne „Ich bin aus Prinzip dagegen!“-Opposition auf. Der einzige Aktivposten, den die FDP aufzuweisen hat, ist Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Der Rest der FDP kann mich mal kreuzweise.
  • mich die Scheinheiligkeit von CDU/CSU zum Beispiel in der Asyl- und Migrations-Debatte abstößt. Deutschland ist ein Einwanderungsland und wir sind auf Zuwanderung angewiesen. Manchmal sind die Menschen, die wir brauchen, sogar schon da – und werden trotzdem abgeschoben! So ist in Bonn der Fall einer Frau aus Guinea gut bekannt, die nicht als Asylantin anerkannt wurde, sich von Duldung zu Duldung hangelt – aber bestens integriert als Pflegekraft in einem Alters- und Pflegeheim arbeitet und dort gebraucht wird. Für sie und andere Fälle dieser Art hätte sich schon längst die Möglichkeit eines Spurwechsels ergeben müssen. Erst recht, wenn man Minister Hubertus Heil auf dem Balkan und in Brasilien unterwegs sieht, wie er dort um Pflegekräfte wirbt.
  • mich die Bürokratisierung in vielen Bereichen fassungslos macht, zum Beispiel, was die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse betrifft.
    Seit 2006 ist diese seit Jahren als von der EU zu Recht – auf die Liste der zu bekämpfenden invasiven und gefährlichen Arten gesetzte potentiell gefährliche Hornisse in Europa unterwegs. Seit drei, vier Jahren ist sie in Deutschland angekommen und jetzt hat das Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz sämtlichen Mitteln, die zur Bekämpfung geeignet sind, die Zulassung entzogen. Um Baden-Württemberg eine Studie durchführen zu lassen. Zwischenzeitlich empfiehlt das LANuV den Einsatz von Rasierschaum und Staubsaugern zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse. Ernsthaft!
    Einer der beiden jungen Männer, die 2015 vor der Terrororganisation „Islamischer Staat“ aus dem Irak flüchteten und bei uns wohnen, hat Zahnmedizin studiert. Um endlich die Approbation zu bekommen, musste er die Mitgliedschaft in der jordanischen Zahnärztekammer nachweisen. Er hat in Jordanien in einer Klink als Zahnarzt gearbeitet. Die jordanische Zahnärztekammer nimmt jedoch nur Jordanier auf. Sie stellt denjenigen, die sie nicht aufnimmt, Bescheinigungen aus, dass sie das nicht tut. Und für diese „Nichtmitgliedschafts-Bescheinigung“ muss man diverse Prüfungen durchlaufen, welche aber nicht nötig sind, um in Jordanien als Zahnarzt zu arbeiten.
    Und das ist nicht in der Verantwortung der EU, sondern typisch deutscher Bürokratiwahn, der mich mal kreuzweise kann.

Luschi-Laschi-Politgeschwätz i.S. AfD-Verbot reicht mir nicht

Der Holocaust-Überlebende Ivar Buterfas-Frankenthal berichtet in seinem Buch, das er mit seiner Frau Dagmar - mit der er 67 Jahre verheiratet ist - gemeinsam geschrieben hat, über ein turbulentes Leben voller Aufregung und Spannung, das man sich so überhaupt nicht vorstellen kann. Autobiographie eines Zeitzeugen 1933 in Hamburg geboren, Vater Jude, Mutter Christin. Er der Jüngste von insgesamt acht Kindern, vier Mädchen, vier Jungs. 1933 kam der Vater vom Aufbau des KZ Esterwegen zu den bekannten Moorsoldaten, später ins Stammlager Sachsenhausen. 1945 kam er zur Familie zurück, die Ehe wurde geschieden. Sein Leben in der Lagerzeit wurde von Grausamkeiten bestimmt. Die Mutter musste jeden Monat zur Gestapo. Sie kämpfte um das Leben ihrer Kinder wie eine Löwin. Was sie alles erleiden musste, kann man gar nicht beschreiben. 1938 ließ sie ihren Jüngsten Ivar noch in Hamburg-Horn einschulen. Hätte sie ihm das bloß erspart. Seine Erlebnisse sind an Grausamkeit nicht zu überbieten. Was Sie darüber in seinem Buch lesen, ist Wort für Wort wahr! Bis heute plagen ihn Albträume. 1942 verliert die Familie, außer der Mutter, die deutsche Staatsbürgerschaft und die Deportation drohte. Die 9-köpfige Familie hält zusammen wie Pech und Schwefel. Die Kinder vergöttern ihre Mutter für die unglaublichen Leistungen bis an das Lebensende. Der 3. Mai 1945 beendete die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. Aber was kam dann? 1946 wurden Ivar und seine Schwester Felicitas wieder eingeschult. Aber die beiden mussten bereits nach 6 Wochen die Schule abbrechen. Erneut hatte der Antisemitismus sie vertrieben. Im Alter von 15 Jahren beschloss Ivar, die Familie mit über Wasser zu halten und nahm die unmöglichsten und schwierigsten Jobs an. Unter anderem reinigte er auf einem großen Tanker die Süßwassertanks - beschwerlich und lebensgefährlich. Im Jahre 1954 lernte er seine spätere Ehefrau Dagmar kennen - der absolute Wendepunkt in seinem Leben! Seiner Frau verdankte er praktisch seine „Wiedergeburt“. 1963 Firmengründung mit einem Partner - Firma Buterfas & Winkelmann. Nachdem sein Partner ihn auf das Widerwärtigste betrog, gründeten Dagmar und Ivar 1970 die neue Firma Buterfas & Buterfas. Sie feierte 50-jähriges Bestehen und wird vom Schwiegersohn erfolgreich geführt. Die wunderbare Hamburger Kathedrale St. Nikolai würde 1943 im Feuersturm zerstört. Sie ist mit 148m heute noch die dritthöchste Kirchturmspitze der Welt. Nur der Turm und Reste des Kirchenschiffes überstanden den Bombenhagel. Niemand kümmerte sich um die mahnenden Überreste. Als erster Vorsitzender des Förderkreises „Rettet die Nikolaikirche“ sammelte Ivar - auch mit Unterstützung des Hamburger Senates - circa 20 Millionen DM und auch Euro, um das nun international bekannte Mahnmal zu erhalten. Viele Zeitungen nannten ihn den „Retter von St. Nikolai“. Eines der schlimmsten Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte ist das ehemalige Lager Sandbostel in der Nähe von Bremervörde. Das Lager Sandbostel wurde 1939 von den Nazis errichtet. Es entwickelte sich zu einer Massenvernichtungsstätte. Nahezu 40.000 Menschen aus 80 Nationen sind hier bestialisch gequält worden und umgekommen. Bei der Befreiung im April 1945 lagen die Toten auf der Wiese und in den Baracken. Die Engländer bezeichneten dieses Lager als Klein Bergen-Belsen. Die aktive Hilfe für die Mitglieder des Gedenkstättenvereins in Bremervörde bezahlte Ivar mit handfesten Morddrohungen gegen seine Ehefrau und seine eigene Person. Sein privates Haus gleicht einer Festung. Erschreckenderweise ist bei beiden Projekten - St. Nikolai und Sandbostel - der Antisemitismus gegenüber den Autoren aus den eigenen Reihen offen zutage getreten. Von Mitstreitern im Ehrenamt - unglaublich! Ein Zeitzeuge des Holocaust - das Alter von fast 90 Jahren hindert Ivar Buterfas-Frankenthal nicht daran, weiterzumachen. Das Thema ist aktueller denn je.
Die Autobiographie eines Zeitzeugen 1933 in Hamburg geboren, Vater Jude, Mutter Christin.

Was mich jedoch endgültig zu „Ihr könnt mich mal kreuzweise!“ brachte und zur Europa-Wahl 2024 davon abhält, auch dieses Mal die Zähne zusammenzubeißen und das kleinste Übel zu wählen bzw. die Partei, mit der ich die meisten Übereinstimmungen habe, das ist der Umgang mit der völkischen, antisemitischen, EU-feindlichen, frauenfeindlichen, rechtextremistischen, homophoben und volksverhetzenden AfD und deren Jugendorganisation. Ich möchte endlich einmal sehen, dass diese Demokratie auch wehrhaft ist und sich ihren Feinden aktiv entgegenstellt. Eine Partei, die von sich sagt, dass es ihr gut geht, wenn es Deutschland schlecht geht, eine solche Partei hat weder im Bundestag, noch in den Land- und Kreistagen sowie in den kommunalen Räten etwas zu suchen. Ich möchte nicht erleben, dass es erst eines Grafen Stauffenberg oder eines Georg Elsers bedarf, welche die geistigen Erben von Hitler, Göring, Goebbels und Himmler mit Bomben stoppen.

Ein Verbot der völkischen Jugend, die nicht nur auf TikTok ihr Unwesen treibt, wäre ein erster Schritt, um eine Grenze aufzuzeigen. So wie es nicht reicht, der Ukraine 5000 Helme zu liefern, um das Land in die Lage zu versetzen, sich gegen einen mörderischen Aggressor verteidigen zu können, so wenig reicht es, mit Cumbaya-my-Lord-Geträller und Lichterketten schwingend immer wieder zu verdeutlichen, wofür die AfD steht. Die Völkischen müssen sehen, dass ihre Politik nicht mit § 1 GG „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ vereinbar ist. Für ihre menschenverachtende Politik ist in diesem Land genauso wenig Platz wie für islamistische Attentäter. Beiden, sowohl den Völkischen wie den Islamisten, muss man gleichermaßen entgegentreten.

Die Jugendlichen, mit denen wir im Bundesamt für magische Wesen bei Dreharbeiten oder Fotoshootings arbeiten, haben oftmals eine LGB-Orientierung, einen Migrationshintergrund oder eine körperliche Behinderung. Diese Jugendlichen wären unter den Nazis im Konzentrationslager gelandet und die AfD als geistige Erbin der NSdAP hat oft genug bewiesen, dass sie diesbezüglich in direkter Linie zu den Nazis steht. Die AfD muss weg.

Wenn sich der Umgang von Grünen, SPD, FDP und CDU/CSU mit der völkischen Brut bis zur nächsten Bundestagwahl nicht massiv ändert, werde ich meine Stimme wieder ungültig machen. Wenn Politiker meine Stimme haben wollen, dann müssen sie mich erst überzeugen. Durch Taten und nicht durch Luschi-Laschi-Politgeschwätz. Ansonsten können sie mich mal kreuzweise.

 

Verbreiten Sie des Amtes allumfassende Weisheit und Zuständigkeit!

Hagen Ulrich

Hagen Ulrich wurde am 16.11.1967 in Celle geboren, ging dort zur Schule und kam zum Studium nach Bonn. Seine Interessen umfassen Themen der Politik, aber auch Länder und Kulturen des Maghreb und ganz besonders LGBT-Themen sowie Religion.

Seine Urban Fantasy Romane schreibt er für schwule junge Erwachsene, die Spaß haben an Fantasy, und als Jungs eben auch mal von einem fantastischen Traumprinzen, ob mit spitzen Zähnen, pelziger Gesichtsbehaarung oder sonstigen fantastischen Eigenschaften träumen. Fantasy ist für Hagen Ulrich aber nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein literarisches Stilmittel, mit dem sich Themen aus Politik, Kultur und Gesellschaft diskutieren lassen.

Er lebt mit Mann und sieben Katzen in Bonn am Rhein und hat dort 2013 mit anderen Autoren und Fantasyfans das Bundesamt für magische Wesen begründet. Der Fantasyautor genießt es, seine Bücher im Rosengarten des Bundesamtes für magische Wesen zu schreiben. Der Autor steht auch gern für Lesungen und Vorträge an Schulen zur Verfügung.

Hagen Ulrich schreibt Fantasyromane, die im Bundesamt für magische Wesen als Taschenbuch erscheinen, darunter die Reihe Hochzeit der Vampire. Die Bücher von Hagen Ulrich sind erhältlich im gutsortierten Buchhandel und im Onlinebuchshop des Bundesamtes für magische Wesen.

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